Betrug – auch Sie können ein Opfer werden. Immer wenn es an der Haustür klingelt, bin ich sehr wachsam, denn ich möchte keinem Betrüger in die Falle laufen. Nicht jeder hat eine Videokamera, mit der er nachsehen kann, wer vor der Tür steht. Und selbst das schützt nicht vor geschickten Trickdieben. Jeder kann sich als Handwerker verkleiden und erklären, er müsse etwas in der Wohnung reparieren.
Diese Tricks sind bekannt – Betrug ist ganz einfach
Es ist kinderleicht, sich einen Blaumann anzuziehen, und an Wohnungstüren zu klingeln. So lässt sich wunderbar jede Eigentumswohnung, jedes Haus und jede Mietwohnung ausspionieren. Der verkleidete Trickbetrüger kann beispielsweise in jedes Zimmer sehen, wenn er die Heizung reparieren will. Dort checkt der schnell ab, ob sich ein Diebstahl lohnt. Sobald der Wohnungseigentümer oder Mieter abgelenkt ist, beispielsweise durch einen Telefonanruf, schreitet der Dieb zur Tat. Ruckzuck sind Geldbörse, Schmuck, Smartphone oder Kreditkarten eingesteckt – der Betrug hat geklappt.
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Argumente der Betrüger
- Die Heizung soll gewartet werden.
- Der Stromzähler soll abgelesen werden.
- Am Telefon funktioniert irgendetwas nicht.
- Im Haus gab es einen Wasserschaden, und nun soll geprüft werden, ob die Wohnung betroffen ist.
- Der Sicherheitsstandard an Türen und Fenstern soll überprüft werden.
- Die Elektrik ist schadhaft.
Ich bin nicht gutgläubig, Betrug nicht mit mir
Leider habe ich nicht viel Ahnung von Heizungen, Elektrik oder sonstigen Schäden in der Wohnung. Ich kann also nicht überprüfen, ob der Handwerker echt oder unecht ist. Was soll ich tun, wenn ich nicht sicher bin? Am besten ist es, ich öffne die Tür überhaupt nicht. Aber möglicherweise wird dann etwas nicht repariert, was kaputt ist. Ich muss mich also absichern, damit mir nichts passiert und ich keinem Betrug auf den Leim gehe. Sobald der Betrüger merkt, dass ich ihm nicht traue, uns gibt, bricht er möglicherweise ein Vorgang schon ab. Ich habe mit den folgenden Mitteln gute Erfahrungen gemacht.
- Ich lasse nur Handwerker ins Haus, die im Vorfeld einen Termin mit mir ausgemacht haben.
- Ich frage stets beim Vermieter nach, ob ein Handwerker angemeldet ist.
- Ich lasse mir den Ausweis zeigen und notiere die Nummer.
- Ich frage nach, von welcher Firma der Handwerker kommt, und sehe sie mir im Internet an.
- Ich lasse den Handwerker in keinem Raum alleine, sondern bleibe stets an seiner Seite.
- Ich frage beim Nachbarn nach, ob dort etwas von einem Handwerker bekannt ist.
- Ich bitte den Nachbarn, bei mir zu bleiben, bis der Handwerker wieder weg ist.
- Ich mache mit meinem Smartphone ein Foto von dem Handwerker, um ihn gegebenenfalls später als Betrüger identifizieren zu können.
Bei mir haben Betrüger schlechte Karten
Bisher haben meine Sicherheitsvorkehrungen immer funktioniert. Doch natürlich kann das auch einmal schiefgehen. Es ist beispielsweise bekannt, dass manche Betrüger Mehrfamilienhäuser ausspionieren und im Treppenhaus eine Nachricht hinterlassen, dass bald die Heizungen gewartet werden. Das sieht offiziell aus. Wenn dann der Betrüger klingelt und in die Wohnung möchte, schöpft niemand Verdacht. Damit mir so etwas nicht passiert, frage ich immer beim Vermieter oder Eigentümer nach, ob Handwerker angekündigt sind.
Betrug durch falsche Verbraucherschützer oder Paketboten
Heutzutage bekommt fast jeder ab und zu ein Paket ausgeliefert. Es kann auch schon mal ein paar Tage dauern, bis eine Bestellung kommt. Deshalb ist es schwierig immer genau zu verfolgen, ob das Paket von einem Betrüger oder von einem echten Postboten gebracht wird. Falsche Postboten versuchen sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen, echte würden dies niemals tun. Wenn ich mir unsicher bin, bitte ich den Postboten, das Paket einfach vor der Wohnungstür abzustellen ich erzähle dann, ich könnte gerade nicht an die Tür kommen.
Sekten und Verbraucherschützer
Fast jeder kennt die sonderbaren Leute, die im Namen einer Sekte an der Haustür klingeln. Sie verstricken einen gerne in lange Diskussionen, und tun so, als ob sie an einem interessiert sein. Da diese Personen häufig zu zweit sind, ist es schwierig sie im Auge zu behalten. Ich mache niemals die Tür auf, wenn zwei Leute davor stehen, die ich nicht kenne. Auch bei Verbraucherschützern bin ich skeptisch, denn immer wieder tarnen sich Betrüger so.
Betrüger wollen etwas klauen
Das Ziel der Betrüger an der Wohnungstür ist immer, etwas Wertvolles mitzunehmen. Das kann Bargeld sein, aber auch ein Handy, Schmuck oder Kreditkarten. Größere Gegenstände werden selten entwendet, denn die Betrüger müssen flexibel bleiben und gegebenenfalls schnell wegrennen können.