Stress mit Adrian

ADS / ADHS
ADHS – charmant aber anstrengend

Seit einigen Monaten arbeite ich mit einem 10jährigen, der ADHS hat. Wissen Sie, was das ist? Eine Verhaltensstörung, bei der die Kinder unglaublich unruhig, unaufmerksam und hibbelig sind. Denen können Sie sagen, was Sie wollen, die tun es einfach nicht.
Was hilft? Schau mir in die Augen, Kleines!!! (deutlich sprechen, ein Auftrag, Geduld) Und jetzt schreibst du das Ergebnis der Rechnung GENAU in die Kästchen unter die Aufgabe. Fertig? Gut! Jetzt kommt die nächste Aufgabe. Was ist gefragt? Was musst du rechnen? Welche Rechenart?

Aber was da in dem Haushalt noch so passiert ist, hat nichts mit ADHS zu tun. Eher mit Kois. Oder Sekten. Aber lesen Sie doch selber [weiter]

 

ADHS im Kindes- und JugendalterAD(H)S, die inzwischen häufigste Störung im Kinder- und Jugendalter, ist längst in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen. Kein Wunder, denn viele Symptome der prominenten Störung treffen mehr oder weniger bei den meisten Menschen zu. Natürlich ist jeder manchmal unkonzentriert, verliert die Geduld, unterbricht andere, vergisst etwas oder redet wie ein Wasserfall. Genau diese, für jeden nachvollziehbaren, Symptome machen AD(H)S für die breite Öffentlichkeit so nachvollziehbar und erklären den hohen Bekanntheitsgrad der komplizierten Störung.

Doch um die Diagnose einer AD(H)S zu bekommen, reicht das nicht. Erst wenn die Bewältigung des Alltages über einen längeren Zeitraum durch diese Symptome beeinträchtigt wird, wenn andere verursachende Krankheiten ausgeschlossen werden können und wenn ein Leidendruck besteht, kann eine AD(H)S sicher diagnostiziert werden.

AD(H)S ist eine Dauerthema, zu dem es viele Bücher und Informationsseiten im Netz gibt. Diese Vielfalt verwirrt. Hinzu kommt, dass das noch recht junge, psychische Störungsbild immer wieder in Frage gestellt wird. Ursächlich dafür sind die drei Hauptsymptome, die jeder Mensch bei sich mehr oder weniger feststellen kann. Die Grenze von einem normalen Verhalten zu einer Störung wie AD(H)S ist dabei fließend. Niemand kann sie bis heute genau festlegen.

Die drei Hauptsymptome sind

1.1.1   Unaufmerksamkeit

Die Unaufmerksamkeit zeigt sich in allen Lebenbereichen und hat besonders in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium negative Folgen.  Die Jugendlichen übersehen Details und mache jede Menge Flüchtigkeitsfehler. Sie können sich nicht lange konzentrieren und haben Probleme zuzuhören. Sie fangen viel an und machen kaum etwas zuende.

Natürlich fällt es ihnen auch schwer, ein Projekt oder eine Aufgabe zu planen und diese Planung dann auch abzuwickeln. Das Wissen um diese Unfähigkeit führt dazu, dass die Betroffenen solche Aufgaben aktiv vermeiden und sich aus Angst vor dem Misserfolg entziehen. Sie sind vergesslich und verlieren gerne Gegenstände aller Art. Ihre Reizoffenheit ist ursächlich verantwortlich dafür, dass sie sehr leicht ablenkbar sind von allem, was um sie herum passiert.

1.1.2   Hyperaktivität

Am auffälligsten ist das Symptom Hyperaktivität, denn ein unruhiges, nie still sitzendes Kind, kann seine Umgebung in den Wahnsinn treiben. Besonders in der Kindheit machen hyperaktive Jungen und Mädchen ihren Eltern das Leben schwer. Häufig vermeiden die Familien Besuche bei anderen und ziehen sich aus der Öffentlichkeit zurück, um nicht immer wieder unangenehm aufzufallen. Später wandelt sich die äußere Unruhe oft in eine innere Nervosität. Typische Anzeichen für das hyperaktive Verhalten sind:

  • Zappeln und sich winden, während man sitzt oder steht
  • Aufspringen und herumlaufen während sitzender Tätigkeiten
  • Rennen oder herumklettern, egal wo man sich befindet
  • Nicht in der Lage sein, leise zu spielen
  • Getrieben wirken, umtriebig sein
  • Übermäßig viel reden

1.1.3   Impulsivität

Die Impulsivität stellt Kinder und Jugendliche mit AD(H)S oft ins soziale Aus. Immer wieder sagen sie unüberlegt Dinge, die andere kränken oder verletzen. Im Unterricht stören Sie massiv, weil ihnen die Zurückhaltung nicht gelingt. Typische Verhaltensweisen der Impulsivität sind:

  • Mit Antworten herausplatzen, bevor die Frage zu Ende gestellt worden ist
  • Reihenfolgen ignorieren und nicht warten können, bis man an der Reihe ist
  • Anderen ins Wort fallen oder gleichzeitig sprechen

Wer unter der Störung leidet, am gesellschaftlichen Leben kaum teilnehmen kann, soziale Kontakte vermisst oder in der Schule und Ausbildung versagt, braucht Unterstützung. AD(H)S kann das Familienleben extrem belasten und führt manchmal sogar zu ihrer Auflösung. Je besser Eltern informiert sind, desto eher kann eine Therapie Hilfe bringen. Der Weg zu Fachleuten macht Sinn.

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