„Scheiß-Hunde!“ – anders kann ich es gar nicht sagen. Natürlich können die armen Tiere nicht dafür, dass sie so schlecht erzogen sind. Auch ihre Verdauung ist eigentlich ganz normal. Aber in Kombination mit einem sonnigen Tag sind Jogger und Hunde einfach eine Katastrophe. Gestern durfte ich das mal wieder am eigenen Leibe erfahren.
Heute Nachmittag gehe ich joggen
Gegen 16:00 Uhr habe ich meine Turnschuhe angezogen, das Handy aktiviert und die Kopfhörer aufgesetzt. Gut gelaunt und motiviert habe ich mich in meine sportliche Aktivität gestürzt. Ich bin nämlich ganz stolz darauf,dass ich fast jeden zweiten Tag ein wenig jogge. Das ist gut für meinen Blutdruck, für die Fitness und macht den Kopf frei.
Sofort bellte mich der erste Hund an
Schon nach 30 m, ich hatte gerade die Kopfhörer justiert und mich an das Laufen gewöhnt, bekam ich den ersten Schreck. Ein großer, dreckiger, weißer und schlecht gelaunter Hund kläffte mich von der Seite an. Ins Gespräch mit einer Freundin versunken, qualmte sein Herrchen unbeeindruckt von meinem Schreck genussvoll eine Zigarette. Immerhin, sie presste zwischen ihren mit Nikotin verfärbten Lippen noch ein Entschuldigung hervor. O. k., dachte ich, und beruhigte meinen Herzschlag. Das war’s für heute.
Jogger und Hunde passen nicht zusammen
Nachdem ich meinen ersten halben Kilometer locker weggelaufen war, hörte ich auf mir über Jogger und Hunde Gedanken zu machen. Vielmehr vertiefte ich mich in mein Hörbuch, um die Anstrengungen durch Ablenkung zu überwinden. Mit jedem Meter atmete ich etwas heftiger. Und schon bald spürte ich wieder mein Zwerchfell, das sich schmerzhaft zu einem Seitenstechen entwickeln wollte. Ich atmete langsam und tief ein, denn damit konnte ich die Schmerzen oft abhalten.
Frische Luft und Hundescheiße
Beim nächsten Atemzug überkam mich plötzlich eine furchtbare Übelkeit. Ich hatte keine gesunde, frische Luft in die Lungen gezogen, sondern den widerlichen Geruch nach verwurmter Hundescheiße. Ich klinke mich aus dem Plot des Hörbuchs aus und richtete meinen Blick auf den Wegesrand. Neben einer Joggingsstrecke lag einen eher taufen, der durch kleine, rote Plastiktüten geschmückt wurde. Ich kannte diese Tüten schon, in ihnen befand sich Hundescheiße der unterschiedlichsten Rassen. Vom Hundedurchfall bis zum harten Verstopfungskot war sicherlich alles vertreten. Jogger und Hunde passen einfach nicht zusammen, oder?
Wo kommen denn die ganzen Hunde her?
Nur mühsam beruhigte sich mein Magen wieder, sodass ich weiter laufen konnte. Muss ich betonen, dass es ein Slalomlauf durch unterschiedlichste Hundetypen war? Kleine, weiße Pinscher, große, braune Setter oder die derzeit so angesagten Möpse – nachmittags gegen 16:00 Uhr scheinen alle ihren Verdauungsspaziergang zu machen. Jogger und Hunde verfolgen dabei den gleichen Zeitplan, dachte ich. Das muss ich ändern!
Die Hundescheiße kommt in hübsche, rote Tüten
Ich lief weiter und versuchte, mich weder anspringen noch beißen zu lassen. Dann erblickte ich rund 200 m vor mir einen Hundehalter, der in der rechten Hand eine Leine und in der linken eines der roten, vollgeschissenen Tütchen trug. Ich wusste, es geht kein Weg daran vorbei, dieses Traumpaar zu überholen. Mutig aktivierte ich meinen letzten Reserven, holte einmal tief Luft und hielt dann den Atem an. Ich sprintete los und schaffte es, ohne einen weiteren Atemzug das Hundegespann zu überholen.
Jogger und Hunde: Abkürzung nehmen!
Dann bog ich ab, um eine Abkürzung über die Wiese zu nehmen. Erleichtert atmete ich wieder ein, nur um feststellen zu müssen, dass der widerliche Geruch nach Hundescheiße erneut sehr intensiv war.Was ich roch, spürte ich kurze Zeit später auch unter meinem Schuh. Ermattet, erschöpft und dreckig versuchte ich die schmierige Scheiße vom Schuh zu streifen. Dabei schmierte ich selbstverständlich einen großen Teil der Wiese mit Kot ein. Sorry!